Andersartig
Es soll Leute geben, für die ist der Herbst nichts als eine lästige Zwischenjahreszeit. Die einen trauern dem Sommer nach, die anderen sehnen schon die gemütlichen Festtage herbei.
Die Wahrheit ist aber: Es gibt keine bessere Jahreszeit zum Draußensein als den Herbst. Das Licht wird weich, die Luft frisch und feucht, der Nebel wabert. Statt grellbunt ist die Welt angenehm gedeckt, goldgelb, bordeauxrot, kastanienbraun. Und die Natur – als wüsste sie, wie zehrend so ein langer Winter sein kann – sorgt noch einmal für ein buntes Spektakel. Höchste Zeit also rauszugehen, rauf auf den Berg, in den Wald, durch raschelndes Laub oder hinunter zum Fluss.
An den meisten Orten in der Natur gibt es dafür ein klug angelegtes, offizielles Wegenetz. Und dennoch zweigen wir irgendwann gerne ab, gehen Wege, die nicht geplant oder angelegt sind, sondern gesucht, verworfen, verlassen, sogenannte Trampelpfade. Wir kürzen ab, überall, immer und schon von Kindesbeinen an. Aber warum eigentlich? Wir sind dem mal nachgegangen.
Auch viele Tiere sind jetzt vermehrt draußen unterwegs, besonders jene, die den Winter über ruhen. Für sie heißt es jetzt: Fressen, bunkern, sammeln. Manche von ihnen gehen dabei erstaunlich raffiniert an die Futtersuche heran. Fischotter nutzen Steine, um Muscheln zu knacken, Eichhörnchen hauen Rivalen übers Ohr und Kolkraben biegen sogar Drähte zu Haken, um damit in Baumhöhlen nach Insektenlarven zu angeln.
Das ist auch deshalb so erstaunlich, weil Forscher:innen lange glaubten, Tiere würden nur ihren Instinkten folgen und deshalb weder fähig seien, komplexe Probleme zu lösen, noch Neues zu schaffen. Heute wissen wir, dass viele Arten erstaunlich kreativ sind, sie tricksen, nutzen Werkzeuge und lernen voneinander. Ja, einige von ihnen sind sogar ziemlich geniale Erfinder. Welche, das erfahren Sie in dieser Ausgabe.