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David Baum
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David Payr

Reportage

Tiroler Schnauze

Das Tiroler Ötztal ist ein Ort voller Widersprüche und Auseinandersetzungen. Etwa über die Frage, was Tourismus darf und was nicht. 2010 hat die UNESCO bestätigt, dass alle Ötztaler doch etwas eint: Sie sprechen den ältesten österreichischen Dialekt, der nun laut UNESCO offiziell als immaterielles Kulturerbe gilt. Aber die Ötztaler wären nicht die Ötztaler, könnten sie nicht auch darüber streiten.

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Auf dem Ötztal-Bahnhof in Oetz steht ein älterer Herr und blickt traurig in die Ferne. Es ist Professor Doktor Hans Haid – und das „Professor“ und das „Doktor“ muss man unbedingt dazusagen, denn es gibt im Tal noch einen anderen Hans Haid, der ist Direktor des Heimatmuseums und pensionierter Volksschuldirektor, aber Professor und Doktor ist er nicht. Professor Doktor Hans Haid ist eigentlich nicht zu sprechen, er hat keine Zeit, er muss jetzt, so oft es geht, in Innsbruck sein, wo seine Frau in einem Hospiz liegt. Er sorgt sich sehr. „Aber es ja geht um insern Dialeckt“, sagt er. „Freilich nimm i mia do a bissale Zeit, aber nur kurz, den nächsten Zug nimm i dann.“ Er verstaut sein Gepäck und begibt sich in die kleine, verrauchte Bahnhofsrestauration. „Für ein Bier isch es zu früeh“, sagt er und bestellt ein kleines Bier. Die Menschen begrüßen ihn herzlich, er ist einer der Prominenten im Tal. Denn Professor Doktor Haid hat dafür gesorgt, dass der hiesige Dialekt von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wird. Professor Doktor Haid ist eine Art Held.

„Griasch di, Hans, hamma uns gar nuicht gsechn beim letzschtn Mal?“, ruft einer herüber. Haid lauscht dem Gesprochenen, als wäre es eine Beethoven-Sonate, sagt dann zu uns: „Genau des isch es, dieses Ötztalerisch, und zwar des ganz reine, wie es nur noch in gewissen Teilen des Tals gesprochen wird, zum Beispiel in Längenfeld.“ Dann erst dreht er sich zu seinem Gesprächspartner um und antwortet. Professor Doktor Hans Haid kommt natürlich auch aus Längenfeld.

Ach, Ötztal. Es gilt als eines der schönsten und vielfältigsten Täler Tirols. Ende des vorletzten Jahrhunderts hat Dorfpfarrer Franz Senn hier Fremde davon begeistert, in die Alpen zu gehen, die Berge nicht als Herausforderung und Zumutung zu sehen, sondern als Erfahrung, als Erlebnis. Und hat nicht nur den Alpenverein begründet, sondern gleich den ganzen Alpinismus an sich. Doch die Begeisterung für die Bergwelt hat hier auch die unterschiedlichsten und widersprüchlichsten Umsetzungen erfahren. Mit 3,1 Millionen Übernachtungen pro Jahr gilt es als eines der touristischen Ballungszentren Tirols. Das niedliche, höchstgelegene Bergsteigerdorf Vent findet sich gleich über den etwas hochnäsigen Nobelskiorten Ober- und Hochgurgl, es gibt das überkommerzialisierte Partydorf Sölden, das jährlich Zigtausende Snowboard-Kiddies und feierfreudige Touristen anzieht und nicht nur über eine ausgeprägte Eventkultur, sondern auch über eine veritable Rotlichtszene verfügt. Längenfeld lockt mit seinem überdimensionierten AQUA DOME, wo Wellnessbegeisterte in Sole-, Schwefel- und Salzbäder-Becken auf einem Turm planschen, während über den Gipfeln der Mond aufsteigt. Gleich nebenan genießen anspruchsvolle Individualtouristen in der Waldklause den Komfort eines der elegantesten und konsequentesten Naturhotels der Alpen. Die Vertreter dieser unterschiedlichen Varianten von Skitourismus scheinen ihre jeweils eigene aber auch ein wenig als Ideologie zu begreifen – und somit die anderen als Fehllehre, wenn nicht als Gefahr für die eigene Version. Insofern wird seit jeher diskutiert und auch gestritten, was gut und richtig für das Schicksal des 65 Kilometer langen Tals ist.

2010 hätte als Jahr der Befriedung und Wiedervereinigung in die Geschichte des Ötztals eingehen können. Auf Initiative des mit mehreren sprachwissenschaftlichen Studien bewaffneten Professor Doktor Hans Haid beschied die Kulturinstitution der Vereinten Nationen, die UNESCO, dass der Ötztaler Dialekt als ältester der österreichischen in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Es stelle den Übergangsbereich zwischen dem bairischen und dem alemannischen Kontinuum dar und obendrein habe es ein bisschen was vom Rätoromanischen, das in Graubünden noch existiert. Das mache das Ötztalerisch, das von etwa geschätzten 15.000 Menschen gesprochen wird, einzigartig.

Das Zimbrisch, das in Venetien und im Trentino noch gesprochen wurde, gilt zwar als älter, doch es konnten nur noch wenige Greise ausfindig gemacht werden, die die Mundart aktiv benutzten. Inzwischen seien auch diese alle verstorben, gilt das Zimbrisch als tot. Das mag traurig sein, nicht aber für das Ötztal. „Unsere Gegend war immer stark abgeschieden, es war nie Kriegsschauplatz, erlebte keine Völkerwanderung, dadurch hat sich die Sprache so erhalten und ist gegenüber dem anderen Tirolerisch so unterscheidbar“, sagt Haid. Obwohl die Einschätzung mit dem Kriegsschauplatz und mit der Völkerwanderung für die Gegenwart kaum zutreffen dürfte. Das Ötztalerisch habe sich den Vokal- und Silbenreichtum des Frühmittelhochdeutschen erhalten, gleichermaßen sei es aber eine lebendige Sprache geblieben. „Ein Dialekt darf kein Museum sein, muss sich verändern und anpassen“, sagt Haid. „Junge Gastarbeiterkinder mit türkischem Migrationshintergrund in Längenfeld etwa sprechen das inzwischen genauso, das zeigt die Lebendigkeit.“ Einerseits seien uralte Begriffe wie Dila für Dachboden, Sunna für Sonne, Sengesa für Sense, Zegga für Korb oder Glufa für Anstecknadel erhalten geblieben, aber gleichzeitig neue Wörter wie Fuga für Zentrifuge entstanden. Und wenn heute ein Hotel von einer Betriebsprüfung heimgesucht wird, dann sagt man: „Mia ham a Betriebsprifinge gehaben.“

Wenn der Volkskundler über die Wichtigkeit der Jetzigkeit seiner Mundart referiert, wird schnell klar, dass es ihm auch um sein eigenes Lebenswerk geht. „I bin ja schon in den 60er Jahren mit meinen Gedichten in Ötztalerisch in der Wiener Gruppe aufgetreten“, sagt er. „Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und natürlich mein Freund H. C. Artmann haben sofort begriffen, schneller als die Leute hier im Tal, dass das, was ich da mit dem Dialekt gemacht habe, kulturfähig war.“ Eines seiner berühmtesten Gedichte ist das „gehüenooglt“, in dem er ein erkältetes Mädchen mit einem Kuss zu kurieren sucht.

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Florentine Prantl vom Verein Pro Vita Alpina; Dialekterhebung der Wörter, die die Ötztaler am besten finden; der Volkskundler Professor Doktor Hans Haid trug massgeblich dazu bei, dass seine Sprache Kulturerbe wurde.

Einige Kilometer vom Ötztal-Bahnhof, von dem sich der Dichter nun endlich Richtung Innsbruck aufgemacht hat, entfernt, in der Party­metropole Sölden, sitzen drei Teenager vor einer LCD-Werbetafel an der Bushaltestelle. Marie-Therese, Coletta und Daniel heißen sie und sie überlegen, was sie mit dem angebrochenen Abend noch so alles anstellen könnten. Auf die UNESCO-Auszeichnung ihres Idioms angesprochen, kichern sie erst mal. „Freilich wissen mia, dass mia immaterielles Kulturerbe sprechen tuan“, sagt Coletta und der sperrige Begriff des Immateriellen­ geht ihr geschult über die Lippen. „Des bedeitet ins schon viel!“, bestätigt ­Daniel. „Es isch was Bsun­der­nes, was genau haben mia a in da Schul gelernt.“ Allerdings in Hochsprache, denn fast alle Lehrer, die hier unterrichten, kommen von anderswo und sind des heimischen Dialekts gar nicht mächtig. „Für manchen hat des enorm viel bedeutet“, sagt Florentine Prantl, die als Hauptangestellte für den Verein Pro Vita Alpina arbeitet, der mit Professor Haid damals den Antrag bei der UNESCO stellte.

Sie war es, die bei der Pressekonferenz in Wien neben anderen Auszuzeichnenden wie Thomas Schäfer-Elmayer, der die Wiener Ballkultur vertrat, sowie einem Protagonisten des Dudlns auf dem Podium ge­ses­sen hatte. Die Wirkung im Tal sei immens gewesen. „Da war eppa der junge Maurer, der gseit hat, dass a si in da Berufschul so schwer getan hat“, sagt sie. Besonders mit dem dritten und vierten Fall habe sich der junge Mann nicht arrangieren können, denn solche kennt das Ötztalerisch erst gar nicht. Also sei er aufgestanden und habe dem Lehrer gesagt: „Woascht eh, jetzt hat mas in alle Zeitungen gsechn und iatzt muaß i tian, wia i mecht, und jetzt muaß i es a deafn, weil es isch ja jetzt immaterielles Kulturerbe!“

Florentine Prantl, die in Innsbruck und Wien studiert hat und wegen einer Krankheit zurück ins Ötztal gekommen ist, trägt ein schwarzes T-Shirt, auf dem „Ich bin immaterielles Kulturerbe“ steht. „Wir ham uns allerdings erhofft, dass wir mehr davon verkaufen“, sagt sie. Wieso der Dialekt für das Ötztal so wichtig ist, habe noch einen historischen Hintergrund, erklärt sie. Das Ötztal habe nämlich eine ungemein dünne Tradition und die katholische Kirche trage Schuld. „Die Kirche hat über Jahrzehnte des Tanzen und Musizieren im Tal verboten“, sagt sie. „Des bedeitet, dass es koane Volkslieder wia im ­Zillertal gegeben hat. Außerm Dialekt ham mia ned viel.“ Ihr eigener Großvater gehörte zu einer Art musikalischer Guerilla, Vorkämpfer der Ötztaler Spaß­gesellschaft. Als wilde Bande haben sich einige Burschen zusammengeschlossen und gegen den Willen des Klerus, der sogar die Instrumente außerhalb kirchlicher Feste einschließen ließ, aufgespielt. Florentines Bruder Marlon Prantl betreibt in dieser Tradition eine Band namens Tyroll, die den Ötztaler Dialekt als Rockmusik umsetzt, selbstverständlich unter Einbeziehung von Trachtenversatzstücken und alten Instrumenten wie dem Raffele – einer alten Zither.

Die Prantls, Professor Doktor Hans Haid, der andere Hans Haid, sie gehören zu einer gemäßigten Opposition. Regiert wird das Tal aber von den Hoteliers, die den Tourismus und somit die Geldflüsse in der Hand halten. Ihnen gehören auch die Bergbahnen – und damit die ganze Macht. Im Winter veranstalten sie Großevents. Dann wird Star-DJ David Guetta für kolportierte 250.000 Euro auf den Gletscher geflogen oder der Event-Regisseur Hubert Lepka inszeniert unter einer immensen Lasershow ein Spektakel auf dem Rettenbachferner, das die Überquerung der Alpen durch den karthagischen Feldherren Hannibal und seine 37 Kriegselefanten darstellen soll. Die örtlichen Pistenraupen verwandeln sich dann zu Elefanten und wälzen sich in einer vorgegebenen Choreografie über die Pisten. Wenn die Söldener Tourismusindustrie Journalisten ihre Vorzüge präsentiert, wird im großen Stil mit Helikoptern um Berggipfel gekreist und auf 3.000 Metern sehr feines Essen gereicht.

Manchmal platzt den Leuten von Pro Vita Alpina der Kragen, dann schreibt Professor Doktor Haid wieder vom Brutaltourismus und verteufelt die Söldener „Sex-Porno-Szene“. Doch wenn sich der Ötztal-Tourismus etwa bei einer Messe in Berlin vorstellt, dann ist Marlon Prantl ganz selbstverständlich mit von der Partie und bewirbt das Tal. „Es isch auch ned so einfach“, sagt Florentine Prantl. „Es gibt koane so eindeitigen Gräben.“ Ernst Lorenzi, der Initiator des Hannibal-Spektakels und anderer Großereignisse wie des Ötztaler Radmarathons, also ein Vertreter der Eventkultur, wäre einer der Ersten gewesen, der ihr ein T-Shirt abgekauft habe, weil er es bei seinen Pressekonferenzen tragen wolle. „Aber das ist ja auch unsere Aufgabe als Verein, dass mia mit allen reden und die Diskussion über Authentizität aufrechterhalten.“

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Museumsdirektor Hans Haid mit seinem Mitarbeiter Alois Kupian (Mitte)

Man muss nur Abends durch Sölden bummeln, um zu wissen, wo für so viele das Problem­ liegt. Betrunkene torkeln durch den Alpen-Ballermann, überall die Leuchtreklamen der Pubs und Bars – und auch der Rotlichtlokale. Hier hat sich auch eine harte Opposition aus dem Umfeld des bekannten Autors der „Piefke-Saga“, Felix Mitterer, gegründet, die mit den Bergbahnbesitzern im Dauerclinch liegt. Öffentlich äußern will sich hier kaum einer. Und auch die Sache mit dem legendären Dialekt findet hier wenig Vertrauen. „Das ist doch nur Ablenkung“, sagt der Umweltaktivist. „Jetzt hamma den ältesten Dialekt, so wie ma die höchsten Berg und die längste Bahn haben, es isch nur Teil des Superlativenwahns im Tal.“ Sogar die Haids und der Verein Pro Vita Alpina gelten hier manchem als Kollaborateure mit dem Feind. Denn die würden ihre Veranstaltungen im überdimensionierten AQUA DOME von Längenfeld abhalten und nichts dagegen tun, dass Bergbäche hinter einem Damm gestaut werden sollen und kürzlich drei Hotels an reiche Russen verkauft worden wären. „Das sind Dammbrüche“, sagt einer der Gegner des Ötztal-Tourismus.

Mancher Großunternehmer nimmt die Sache mit der Authentizität und dem Dialekt auch ernst, hat sie als Geschäftsmodell und Alleinstellungsmerkmal erkannt – und sich damit außerhalb des Konflikts gestellt. Irene Auer etwa, die mit der Waldklause das exklusivste Hotel des Tals betreibt. Das moderne Haus ist aus mondgeschlägerter Zirbe gebaut, ein Anbau mit einem beeindruckenden Spa ausschließlich aus Hölzern von Apfel und Vogelbeere. Damit die biologische Holzbauweise mit den Ansprüchen der Gäste, etwa bei der Schallisolierung, einhergeht, hat Frau Auer einfach einmal ein Probehaus bauen lassen, um sicherzugehen. „So wie wir versuchen, mit Produkten aus der direkten Umgebung zu bauen oder auch zu kochen und so Nachhaltigkeit wirklich zu leben, ist es uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter aus dem Tal kommen“, sagt Irene Auer. Mit 65 Angestellten gehört sie zu den großen Arbeitgebern der Region, nur vier davon sind keine Ötztaler. „Wir haben festgestellt, dass es unseren Gästen auffällt und auch wichtig ist, dass an der Rezeption und beim Personal der eigene Dialekt gesprochen wird. Auch wenn sie es nicht verstehen, wenn wir untereinander reden, stößt das auf Zustimmung und Interesse.“

„Hock ma ins zusammen und tuan a bissl hoagaten“, ruft einem Gerbert Ennemoser fröhlich entgegen. Ennemoser ist Bildhauer und Maler und hat lange versucht, ein kulturelles Leben im Ötztal neben dem großen Geschäft zu organisieren. Er hat seine und die Skulpturen anderer Künstler in großen Symposien in die Bergwelt gestellt. Dazwischen malt er aber auch einfach Urkunden, die für treue Mitgliedschaft in der örtlichen Blasmusikkapelle verliehen werden. In den frühen Achtzigern hat er gemeinsam mit Wiener Initiatoren um Othmar Karas, der heute Vizepräsident des Europäischen Parlaments ist, ein Kulturfestival im Ötztal organisiert. „Wir waren damals auf einem guten Weg, das hat dem Tal viel gegeben“, sagt er. „Aber gegen die Fremdbestimmung ist nix zu machen. Koa Ötztaler würd je auf die Idee kommen, im Sommer auf dem Gletscher Ski zu fahren, aber wenn die Deitschn des wollen, dann wird das einfach gemacht.“ Er hat viele Talente hier im Tal wachsen und gehen sehen. Allen voran der Venter Norbert Gstrein, der mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet wurde und als bekanntester Tiroler Schriftsteller gilt. Gstreins Durchbruch kam mit dem Roman „Einer“, in dem er die Geschichte seines Onkels erzählt, eines Außenseiters, der an dem touristischen Umfeld leidet. Und an der Oberflächlichkeit der Sprache. Gstreins Familie fand das damals weniger lustig. „Man hat ihm nahegelegt zu gehen“, sagt Ennemoser. Gstrein lebt und schreibt heute in Hamburg. „Wenn er heute zurückkommt, dann redet er aber Ötztalerisch wie eh und je“, sagt der Bildhauer. „Der Dialekt is inserne Heimat“, sagt er. „Des Guate is, man kann ihn mitnehmen, wohin man will.“

Hans Haid, der Museumsdirektor ohne Titel, hat eben seine Führung durch das Ötztaler Heimatmuseum beendet und steht nun vor einem alten Bauerngehöft, das zeigen soll, wie man früher hier gelebt hat, ärmlich und karg. Ein alter Bergbauer kommt vorbei, gleich nach ihm eine alte Bäuerin. Sie sehen noch so aus, als könnten sie sich gut an die Zeit vor dem großen Tourismus erinnern. Wir fragen sie, was ihnen die Auszeichnung der UNESCO bedeutet.

„Des tuat ma sehr load“, sagt die Frau. „Davon hab i nuicht gehört.“ Dann geht sie weiter.

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David Baum
kannte das Ötztal vor seiner Recherche mehr von oben – von diversen Bergwanderungen mit Bergsteigerlegende Luis Pirpamer u.a. auf die Fineilspitze. Aus 3.514 Metern Höhe sah eigentlich alles ganz friedlich aus.

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