Der Wald ist genau richtig

Wald #32
WINTER 2018
COVERPHOTO:Max Kropitz

"Die Natur orientiert sich nicht an Kategorien wie schön oder hässlich. Sie macht aus allem das Beste."

Manche sagen, es gibt Wälder, die seien nicht besonders schön. Unter ihnen gibt es wiederum zwei Gruppen. Die eine findet, wenn im Wald viel altes Holz zwischen den Bäumen liegt, wenn dort viel am Boden wächst und nicht alle Fichten in Reih und Glied stehen, sehe das unordentlich aus. Die andere Gruppe ist genau gegenteiliger Meinung. Alles, was nicht nach Urwald aussieht, also jeder Wald, dem man gleich ansieht, dass er schon mal von Menschen betreten wurde, stört ihr Idealbild von Natur. Beide Gruppen haben interessante Argumente, aber die Realität sieht anders aus. Allein schon, weil es die Wälder, von denen sie träumen, in Österreich eigentlich nicht gibt.

Die meisten Wälder hier sind Kulturwälder, sie sind nicht wild, aber auch keine akkurat gepflanzten Baumfarmen. Sie sehen heute so aus, wie sie aussehen, weil sie über Jahrhunderte bewirtschaftet wurden. Und überhaupt: Die Natur orientiert sich nicht an Kategorien wie schön oder hässlich. Sie macht aus allem das Beste und passt sich allen Bedingungen an, die sie vorfindet. Das ist ihre größte Stärke. Dass es hässliche Bäume gebe, ist ja überhaupt eine steile These. Zumindest die haben wir in dieser Ausgabe widerlegt.

die Redaktion
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Dieses Mal im WALD...

Natur & Mensch

BEST-OF, wald #32

Mut zur Hässlichkeit

Alles, was ein Baum schöner ist als ein Pfosten, das ist Luxus. Das gilt immer, nur nicht zur Weihnachtszeit. Denn da muss der Baum aussehen wie ein Top-Model. Warum? Und was ist das überhaupt, Schönheit?