Der Wald überrascht uns immer wieder
So traurig es ist, dass das Eis unserer Gletscher verschwindet, so schön und überraschend ist es, dass solche Stellen ziemlich schnell Farbe zurückbekommen.
Oben – und mit oben sind diesmal nicht die Baumwipfel gemeint und auch kein schöner Aussichtspunkt oder eine Hügelspitze, von der man herrlich hinunterrodeln kann –, nein, diesmal sprechen wir von einem anderen oben. Von einem oben, an dem normalerweise gar nicht so viel ist. Nicht viele Tiere. Nicht viele Pflanzen. Und auch nicht so viele Farben. Oben am Gletscher ist es, das liegt in der Natur der Sache, vor allem weiß. Und man ist dort normalerweise auch ziemlich allein.
Das beginnt sich mit dem voranschreitenden Klimawandel aber gerade zu ändern. Die Gletscher schmelzen, und unter dem Eis kommen andere Dinge zum Vorschein. Klar, es dauert ein bisschen, aber es dauert auch nicht sehr lange, bis sich die Natur den Platz, auf dem Tausende Jahre lang Eis gelegen ist, wieder zurückerobert hat. Es sieht so aus, als könne es noch so karg sein – irgendeine Pflanze gibt es scheinbar immer, die nur darauf wartet, auch an solchen Stellen in die Höhe zu schießen.
So traurig es ist, dass das Eis unserer Gletscher verschwindet, so schön und überraschend ist es, dass solche Stellen ziemlich schnell Farbe zurückbekommen. Und Farbe ist das, worüber wir uns jetzt im Frühjahr am meisten freuen. Bei den Pflanzen, den Tieren und auch in unserem Leben. Zum Beispiel bei einem Spaziergang im Wald. Starten wir wieder los!