Zukunftsmusik
Während der Frühling draussen im Wald für ein akustisches Spektakel sorgt, wird drinnen im Labor an der nächsten Generation geforscht: Kann Gentechnik retten, was der Klimawandel aus dem Gleichgewicht bringt?
Unsere Wälder stehen aufgrund des menschengemachten Klimawandels und seinen Folgen vor enormen Herausforderungen – erst vor wenigen Wochen konnte man das wieder einmal sehr gut sehen. Mitten im Februar wurden in Wien und der Steiermark die zweithöchste Waldbrand-Gefahrstufe ausgerufen, in der Rax- Region brannte es, genauso wie bei unseren Nachbar:innen in Deutschland. Grund dafür ist der niederschlagsarme Winter, in manchen Regionen fiel bis zu 80% weniger Schnee und Regen als normalerweise um diese Jahreszeit.
Aber nicht nur die Gefahr für Waldbrände steigt dadurch, die Bäume werden grundsätzlich geschwächt und anfälliger für Schädlinge wie Borkenkäfer & Co. Wie das in Zukunft wird, das weiß niemand so genau – Forscher:innen arbeiten jedenfalls auf Hochdruck daran, Wälder klimafitter zu machen, um sie zu schützen.
Und manche von ihnen setzen dabei auch auf Gentechnik. Das ist einerseits gut, andererseits stehen über all dem ziemlich viele Fragen: Aber wie kann das, wogegen wir in Österreich vor rund 30 Jahren sogar ein Volksbegehren unterzeichnet haben, unserer Umwelt helfen? Und ist es überhaupt möglich, Bäume zu erschaffen, die resistenter gegen Schädlinge sind, schneller wachsen und so auch anpassungsfähiger ans Klima werden? Und dürfen wir Menschen überhaupt in die Natur einzugreifen, auch wenn wir sie eigentlich nur retten wollen?
Viele Fragen wirft übrigens auch ein rätselhaftes Phänomen auf, mit dem sich internationale Wissenschafter:innen seit wenigen Jahren auseinandersetzen. Es geht um die Tatsache, dass es Bäume gibt, die plötzlich ihr Geschlecht wechseln, einfach so (ja, Bäume sind entweder männlich, weiblich oder beides, Anm.). Eine Eiche in Schottland zum Beispiel, wird nach tausenden von Jahren plötzlich vom Mann zur Frau. Für diese Ausgabe haben wir uns angesehen, was man über diese spektakuläre Beobachtung bisher erforscht hat.
Kommen Sie gut durch den Frühling!