Einen Gang zurückschalten
Eigentlich ist der Winter ja die Jahreszeit, in der wir einen Gang zurückschalten. In der wir abschalten, mal durchschnaufen, vielleicht sogar ein bisschen zur Ruhe kommen. Zumindest ist das oft der Plan. Doch in Wahrheit kommt es meistens anders – und das hat gar nichts mit dem Vorweihnachtsstress zu tun.
Im Winter wird nämlich gearbeitet: Im Wald sowieso, weil dann die beste Zeit für die Forstarbeit ist, da die dicke Schneedecke dafür sorgt, dass der Waldboden nicht gestört wird, wenn man mit teilweise schweren Maschinen anrückt.
Aber eben auch rund um den Wald.
In den österreichischen Skigebieten geht es dann hoch her und das ist auch ganz gut so. Der Wintersport ist nämlich nach wie vor eine der wichtigsten Einnahmequellen in vielen Teilen des Landes und sorgt für ein Einkommen auch in abgelegeneren Regionen. Aber was braucht es, damit es weiter Wintersport gibt? Schnee wäre mal keine schlechte Idee, den produzieren die Wintersportgebiete aber sowieso mittlerweile fast lieber selbst, weil Kunstschnee leichter plan- und verarbeitbar ist als der Schnee von oben. Tatsächlich investiert das Wintersportland Österreich stetig in den Ausbau der Seilbahnanlagen. „Höher, schneller, mehr“ scheint das gar nicht so heimliche Motto zu sein, zumindest wenn man die Presseaussendungen zum Maßstab nimmt, die Anfang jeder Saison aus Ischgl & Co in der Redaktion eintrudeln. Was das für den Tourismus heißt – und vor allem, welche neuen Zielgruppen das anlockt –, haben wir uns für diese Ausgabe angeschaut.
Apropos „anschauen“: Der Klimawandel, den wir auch in den Skigebieten sehen, wird zusehends zu einem bestimmenden Thema in der Kunst. Immer mehr Künstler:innen setzen sich damit auseinander, es gibt Skulpturen, Performances, ja ganze Ausstellungen und Festivals zum Thema. In Wien zum Beispiel gibt es 2026 zum zweiten Mal eine sogenannte „Klima Biennale“, in der verschiedene Positionen erarbeitet werden. Und das ist gut so: Denn die Kunst kann komplexe Themen wie den Klimawandel greifbar machen. Wie? Das lesen Sie in dieser Ausgabe.